
Die Toskana – sagt ein Sprichwort – ist der italienische Entwurf vom Paradies. Versteht man unter dem Paradies den Inbegriff höchster Harmonie, so untertreibt dieses Sprichwort nicht. Einzigartige Kulturdenkmäler in ihrer Ganzheit als ein Kunstwerk, in dem Mensch und Natur Jahrhunderte lang in perfekter Symbiose gewirkt und jene unveränderliche und ewige Toskana geschaffen haben, wie sie die Künstler des 14. und 15. Jahrhunderts darstellten.
Written by Giancarlo Gasponi
PLACES IN THE BOOK

Es ist wahr. Dieses Land ist das Paradies. Duftende Olivenhaine, frisch gemähte Weizenfelder, türkisblaues Meer, Sonnenblumenfelder, alles in perfekter Harmonie in die Umgebung eingebettet und soweit das Auge reicht. Pinienwälder, alte Burganlagen, toskanische Herrenhäuser, altehrwürdige Städte, Kirchen, Paläste ... Ich kann gar nicht mehr aufhören.
Dieses Land hat mich eingesogen, nicht mehr losgelassen, vollkommen vereinnahmt. Meine Gedanken, meine Gefühle. Inspiration pur. Ich konnte gar nicht anders, als diese wunderbare Kulisse in eine meiner Geschichten einzuarbeiten.
Geboren war Ghost Witch.
Eine Geschichte, mystisch, wie einst die Vergangenheit Italiens. Erschreckend, wie weitzurückliegende Ereignisse Italiens und romantisch, wie die berühmteste Liebesgeschichte Italiens, nein, der ganzen Welt.
Ich werde dich mit dieser Story in die Geschichte Italiens, in zwielichtige Machenschaften und zum Teufel höchstpersönlich entführen. Und selbstverständlich wird die Magie & die Liebe nicht zu kurz kommen.
Lass Dich überraschen.
Freu dich auf meine Protagonisten Gretel & Vincent und Mister Morgenstern himself.

Dunkelheit.
Nichts als diese grauenhafte blasse Einöde, gepaart mit den unheimlichen Tönen der schwingenden Baumkronen, die der eisigkalte Wind vereinnahmte, als wäre es sein Zuhause. Keine Sterne, die ein wenig Licht spendeten. Nur die schwarzen Konturen des Waldes und ein enger Pfad durch das Gestrüpp zeigte sich ihr. Die Schreie, verklungen, hinfort getragen von der bedrohlichen Schwärze, die sich wie eine Nebelwand in den Weg stellte. Verzweiflung kroch wie ein Geist in ihre Gedanken, überschwemmte ihre Haut, auf der sich die Härchen aufstellten, bitterkalter Schweiß bildete und sie in eine Bewegungslosigkeit dirigierte. Von unsichtbaren Fesseln an Ort und Stelle festgehalten, kämpfte sie gegen die Starre an, bis ein weiterer Schrei ihre Nervenenden zum Vibrieren brachte. Ihre Finger pressten sich um den Griff der Peitsche. Das Leder knarzte. Sie drehte den Kopf, lauschte den Geräuschen, bis rotglühende Punkte durch das Dickicht blitzten. Sie fixierten. Sie musterten, bis sich jene in der Dunkelheit verloren. Die Äste zitterten und Blätter segelten zu Boden. Geräuschlos, sanft, wie Schneeflocken im Winter. Bebende Finger bahnten sich den Weg durch das dichte Unterholz. Zweige peitschten in ihr Gesicht, hinterließen brennende Striemen. Im blassen Nichts erfasste sie das Haus. Das Gebäude, in dem es wartete. Lauerte und suchte.
Ihr Herz klopfte, schrie, als wollte es sie aufhalten, ihr sagen, dass es zu spät war.
Nein! Niemals!
Das Quietschen der Eingangstür hallte in ihren Ohren, sauste als Schauer über die Haut. Verschlungen von der staubigen Dunkelheit, musterte sie das Innere. Und auch sie, lauerte und suchte. Die Lippen zu einem schmalen Strich geformt, bewegten sich ihre Füße auf die Treppe zu. Erklommen eine Stufe nach der anderen. Das Knarzen der Holzbohlen dröhnte wie eine Kreissäge durch die Stille. Blitzschnell rollte die Schnur der Peitsche auf den Untergrund, schleifte geräuschvoll hinter ihr her. Eisigkalt umhüllte die Schwärze ihre, mit stehenden Härchen übersäte Haut. Ihr Herz pumpte das Blut mit schmerzhaftem Druck durch die Adern. Die Finger fest um das Leder gepresst, durchdrangen ihre Blicke die Dunkelheit. Sie lief weiter. Ihre hastigen Schritte, gedämpft von einer dicken Staubschicht am Boden.
Ein Aufschrei, übergehend in ein Wimmern, brachte sämtliche Prozesse in ihrem Körper zum Stillstand.
Nein! Es war nicht zu spät!
Das durfte es nicht!
Blassgraues Licht wuchs aus der Finsternis hervor. Eine Hand an der Waffe und die andere am Holz der offenen Tür, trat sie in ein Zimmer. Die Scharniere quietschten und Glassplitter knackten unter ihren Füßen, bis das geflüsterte Wimmern in der hinteren Ecke, sich mit den Geräuschen vermischte. Sie war nicht zu spät! Kratzgeräusche an den Wänden, offenbarten ihr allerdings, dass sie nicht allein war. Finstere Konturen und langgezogene Schatten, vereinten sich zu einer unförmigen Silhouette.
Es hatte auf sie gewartet!
Luft entwich ihren Lungen, als sie ihren Gegner erfasste. Äste schabten über die Fenster, kratzten am Glas, gefahrvoll, immer lauter werdend. Das Geräusch verschleierte den geflüsterten Fluch, bis sie messerscharfe Krallen von erschreckender Länge erblickte. Zischend sausten die Pranken durch die Schwärze. Kalkweiße spitze Zähne, dicht aneinandergereiht, blitzten grell in der Dunkelheit. Staub rotierte, verschlang das blütenweiß der Reißzähne. Sie beugte sich nach hinten, wirbelte die Peitschenschnur durch die Luft und ein qualvolles Kreischen brachte den Boden unter ihren Füßen zum Erzittern. Lauwarme Flüssigkeit, vom lichtlosen Nichts versteckt, tränkte ihre Kleidung und ließ an ihrem Bein einen nassfeuchten, Fleck anwachsen. Die Hand schützend auf den Oberschenkel gepresst, spürte sie das Pochen. Vor Schmerz ächzend, lehnte sie an der Steinwand und blickte sich suchend im Zimmer um.
Ein blutrotes Augenpaar in der Finsternis. Lauernd. An Ort und Stelle verharrend.
Nein, dies war nicht der letzte Tag im Leben von Gretel Mortem! Ganz bestimmt nicht!

Kommentar schreiben
Sandra (Mittwoch, 01 Februar 2023 16:17)
Wow, dass klingt mal wieder nach einer spannenden Story �
Angela (Mittwoch, 01 Februar 2023 16:29)
Hallöchen,
schöne Bilder. Sieht so aus , als wenn ihr die Zeit genossen habt. ;-)
Die Leseprobe liest sich gut, macht neugierig.
LG
Angela
Thomas Mense (Mittwoch, 01 Februar 2023 17:18)
Wo bleibt der Rest, ich kann es kaum abwarten zu lesen���
Zum Newsletter selbst, liebe Doreen, kann ich nur sagen: Molto ben scritto �
Bitte weiter so
Ich freue mich schon sehr weitere zu erhalten und auf das erste Märzwochenende �
Eine kleine technische Anmerkung:
Die Bilder im Newsletter selbst werden in der Mail bei Darstellung auf dem Handy verzerrt dargestellt, ist allerdings keine Kritik, sondern nur eine Anmerkung für deinen Admin�
Ganz liebe Grüße
Thomas
Eva (2.Februar 2023) (Donnerstag, 02 Februar 2023 09:00)
Sehr, sehr spannend!
Muss ich unbedingt weiter lesen. Also bitte schnell weiter schreiben.
Ganz liebe Grüße
Eva